Marco SchoppaHobby-Fotograf & Mediengestalter
Mein Berufsleben sollte mit dem falschen Weg starten. Wobei, so kann man das auch nicht sagen. Meine erste Ausbildung war eine zum Informationselektroniker für Geräte und Systemtechnik. Genau. Ich hab sie zwar erfolgreich abgeschlossen und auch eine Menge für mein Leben nützliche Erfahrungen sammeln und tolle Leute kennenlernen dürfen, aber damit alt wollte ich nicht werden. Die logische Konsequenz war noch eine Ausbildung. Zum Mediengestalter bin ich eher durch Zufall über eine Freundin gekommen und meine Bewerbung war auch nicht der standardisierteste Weg, aber entgegen meiner Erwartungen wurde es zu meiner Berufung! Ich liebe es Mediengestalter zu sein und für mich ist es auch eine Art Einstellung.
Als Mensch versuche ich immer aufgeschlossen und neugierig zu bleiben und Anderen sowie Dingen mit Respekt zu begegnen. Ich kann mich für so gut wie alles begeistern, was hilfreich aber auch sehr nervend sein kann. Aber jeder sollte sich seine Meinung über mich selbst bilden.
Mein Weg zur Fotografie
Angefangen hat diese Schwangerschaft mit einem Nokia. Einem Gerät aus einer Zeit, in der das Wort Smartphone noch nicht erfunden war und man den Finnen noch die Weltherrschaft zutrauen wollte. Als die ewigen Konkurrenten nicht Apple und Google, sondern Sony-Ericsson und Nokia hießen. Ich hatte mir ein 7250 gekauft. Eines der ersten, wenn nicht das erste Kamerahandy überhaupt. Man konnte es kaum so schimpfen, hatte es doch nur einen CIF-Sensor mit einer Auflösung, deren Pixel man zählen konnte – aber Freunde, für die damalige Zeit, wuhuhu… Holla die Waldfee. Ich konnte zum ersten Mal überall digitale Bilder machen und mit mir herumtragen. Irre. Ab dem Moment war ich verloren, der Samen war gepflanzt, ich war trächtig. Fortan musste jedes neue Handy die Blutlinie voranbringen und eine immer besser und bessere Kamera haben. Nokia wusste wie. Carl Zeiss Linsen, 1,8, dann bald 5 Megapixel. Man kam sich vor wie Bond. Gipfeln sollte das Ganze im Nokia N8 – einem Fotomonster mit seiner 12 Megapixel Kamera und dem Xenon-Blitz. Einem der letzten echten Versuche dem aufkommenden Android- und Iphone-Sturm etwas entgegenzuwerfen. Aber Symbian war am Sterben, das Boot sank und ich musste schwimmen.
An Land ging ich dann auf der Android-Seite und mein Sony Xperia S sollte das erste Gerät seiner Gattung für mich sein. Die Kamera war schlechter. Ich bekam Wehen, da ich mich wirklich sehr ungern verschlechtere. Irgendetwas musste also geschehen und dann war da 2012 auf einmal mein Baby. Die Nikon D5100. Eine Mittelklasse-Spiegelreflex für damals 750 Euro. Unmengen Geld für jemanden, der in seiner zweiten Ausbildung steckte. Aber mit halbgaren Kompromissen hatte ich es noch nie so – da sollte keine Digiknipse und auch keine Bridge-Kamera her, nein, eine Spiegelreflex musste die klaffende Lücke schließen. Rückblickend betrachtet war das eine ziemlich gute Entscheidung, denn ob ihr es glaubt oder nicht, das Ding ist noch immer ab und an im Einsatz. Drei Jahre brachte ich mir mit meinem Baby also das Handwerkszeug bei und machte Franken unsicher, bis 2015 der Sprung ins Vollformat kam. Endlich erwachsen! Mein Monster war da, die Nikon D750. Mit ihr hab ich auf einigen Hochzeiten getanzt und Island erkundet. Unkaputtbar. Aber auch da hörte der technologische Fortschritt nicht einfach auf und seit September 2018 wandle ich auf DSLM-Pfaden, sprich spiegellose Kameras. Hallo Nikon Z6!